E-Impellermodell

"Pampa"


 

April 98 - Auf der Intermodellbau in Dortmund habe ich einen Vöster-Bausatz der Pampa erstanden. Das Modell ist für E-Impeller ausgelegt, kann aber auch als PSS-Modell oder mit 3,5 ccm-Verbrenner ausgerüstet werden.

Vorgesehen ist ein Impeller mit 90 mm-Nenngröße und 12 - 14 Zellen (1700er oder 2000er).


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Ich habe gerade erst mit dem Bau angefangen und kann hier derzeit nur ein Bild des Baukasteninhalts zeigen. Auffällig der für ein Modell mit nur ca. 1,10 m Spannweite sehr voluminöse Rumpf, hochglänzend, leicht (meiner wiegt 317 gr.) und an einigen Stellen mit Kohlegewebe verstärkt. Das zweite größere Teil ist die einteilige Tragfläche, leider mit noch anzubringender Nasenleiste, dafür mit einer völlig überflüssigen Ausfräsung an der Querruder-Trennstelle. Überflüssig deshalb, weil diese Schlitze den Flügel während der einleitenden Arbeiten (wie Nasenleisten anbringen und verschleifen) sehr zerbrechlich machen. Außerdem verwende ich normalerweise keine konventionelle Verkastung, so daß die Ausfräsungen noch mehr stören.

Sonst macht aber alles einen recht guten Eindruck, auch das Holz, das von ausgesuchter Qualität zu sein scheint. Die Randbögen z. B. weisen eine Gewichtsdifferenz von nur 0,1 g auf!

Als Antrieb wird ein Wemotec Eco-Fan Pro mit einem Ultra 930-6 und 14 x Sanyo RC2000 zum Einsatz kommen.

Okt. 98 - So langsam geht es mit dem Bau voran, im Wesentlichen sind jetzt noch die inneren Einbauten, wie Einlauf- und Ausströmkanäle zu erledigen. Bespannt ist das Modell auch schon, der Einfachkeit halber kam weiße Bügelfolie zum Einsatz. Ansonsten gibt es nichts besonders Interessantes beim Bau zu berichten. Einzig das Seitenleiwerk aus 3 mm Balsa erscheint mir zu schwach. Es scheint unvermeidlich zu sein, daß es sich beim Bespannen verzieht, egal wie vorsichtig man arbeitet. Ich mußte die Bespannung wieder entfernen und eine Kiefern-Endleiste anbringen.

Neue Baustufenfotos gibt's beim nächsten Update. Hier ist erstmal der Impeller mit montiertem Motor.

Hier die versprochenen weiteren Fotos:


Impellereinbau (noch ohne Ansaugkanäle)

Sieht doch schon ganz gut aus, oder?

 

April 99 - Ein bißchen sauer werde ich wieder, wenn ich jetzt über meinen fast endlosen Kampf mit den Einlaufkanälen berichte. Das liest sich in der Bauanleitung recht simpel, aber tatsächlich ist es ausgesprochen langwierig. Die Kanäle bestehen aus dünnem, wabbeligen ABS-Tiefziehteilen und aus mehreren Teilen, die alle mehr oder weniger gleichzeitig eingeklebt werden müssen....und es gibt keinen festen Bezugspunkt dabei. Das hat wirklich keinen Spaß gemacht. Vielleicht sollte der Hersteller mal über GFK-Kanäle nachdenken, so billig ist der Bausatz ja nicht.

Aber jetzt sind die Kanäle fertig und es bleibt nur noch die Kabinenhaube, der RC-Einbau und ein bißchen Finish. Vielleicht kann ich in 4 Wochen ja die Pampa fertig zum Erstflug präsentieren. :-)

 


Die Einlaufkanäle von oben...

....und von vorne

 

Mai 99 - Kein weiterer Kommentar..

Die Pampa könnte schon fliegen, aber mir ist sie noch ein
bißchen zu weiß.
Blick in den Rumpf mit HR-Servo (über dem Impeller), Regler
und Akkupack

Ein Blick von vorne auf das Innenleben

Die Höhenruder-Anlenkung


Juni 99 - Der Erstflug der Pampa erfolgte am 12.06.99 mittels einer Hochstartvorrichtung aus ca. 7 m Schlauchgummi und etwa 10 m Schnur. Das Modell wird ohne Rampe wie ein Segler antriebslos aus der Hand (am besten eines Helfers!) gestartet, der Motoranlauf erfolgt erst nach dem Ausklinken. Dieser Flug hat einige Probleme aufgezeigt, die auch durch zwei weitere Flüge eine Woche später nicht restlos beseitigt werden konnten. Der Flug war sehr kurz, da die Leistung nach ca. 2 Minuten praktisch abrupt zusammenbrach, was aufgrund eine ungünstigen Position zu einer Außenlandung und einem beschädigtem Modell führte.

Das Modell nahm nach dem Ausklinken sofort die Nase herunter und wollte nach rechts. Ich mußte voll auf Höhe trimmen und fast voll links. Ersteres führte ich auf den Schwerpunkt zurück, den ich aufgrund der Empfehlung in ener Modellbauzeitschrift 10 mm weiter nach vorne gelegt hatte, als die Bauanleitung vorgibt.

Da ich das "Auf-die-Nase-Gehen" auf eine zu weit vorn liegenden Schwerpunkt zurückführte erfolgte der zweite Start mit einem (durch Verschieben des Akkus) auf Standardwert zurückgesetzten Schwerpunkt. Dies resultierte in einem absolut katastrophalen Flug, die Pampa war fast nicht zu beherrschen. Außerdem trat Ruderflattern auf, sobald man das Modell etwas andrückte. Reines Glück war es wohl, daß die Landung zu keinen Schäden führte.

Flug Nr. 3 folgte also wieder schwerpunktmäßig dem Hinweis in der Zeitschrift sowie mit "krummer" Neutralstellung der Ruder. Sowohl HR als auch QR liegen ca. 3 mm außermittig, obwohl das Modell an sich gerade gebaut ist, was durch Nachmessen und "Peilen" bestätigt wurde.

Dieser Flug war dann auch der erste, der als halbwegs normal bezeichnet werden kann, wenn er auch aufgrund des extrem guten Gleitwinkels und einer gewissen Nervosität des Piloten ;-) mal wieder nicht auf dem Platz endete, sondern im Feld nebenan. Lediglich das Ruderflattern tritt immer noch auf, anscheinend sind die schon sehr weichen Querruder der durchaus moderaten Geschwindigkeit nicht gewachsen.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Tatsache, daß das Schubrohr wohl einen zu großen Auslaß hat. Höhere Geschwindgkeiten werden durch den Durchmesser von 85 mm zuverlässig verhindert (in diesem Zusammenhang vielen Dank an Spunki, der mich darauf erstmal gebracht hat).

Ich werde an dieser Stelle berichten, wie es mit der "Erziehung" der Pampa weitergegangen ist.

Zum Abschluß vielleicht noch ein paar Daten: Das Fluggewicht beträgt knapp 2,5 kg (das sind laut Hersteller ca. 400 g zuviel), der Strom im Stand bei Vollast 41 A, die Motorlaufzeit derzeit ca. 2,5 Minuten.


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Schlechtes Benehmen, aber schön ist sie schon...

Dez. 99 - Ich will hier noch schnell die weitere Geschichte meiner Pampa und vom ihrem traurigen Ende berichten.

Ich habe ihr nach einigen Flügen neue steife Sandwich-Querruder (Balsa-Glasmatte/Epoxy-Balsa) gebaut. Dies war fliegerisch der entscheidende Durchbruch, von dem Moment an flog sie wie verwandelt und war gut zu beherrschen. Um die Fluggeschwindigkeit zu erhöhen, brachte ich außerdem eine kleinere Schubdüse (aus einer 1,5 ltr.-Kunststoff-Colaflasche) an. Diese Reduzierung von 85 auf 75 mm brachte aber entgegen aller Theorie keinen spürbaren Geschwindigkeitszuwachs.



Das Ende kam an einem Septembertag, als ich die letzte Kurve vor dem Endanflug anscheinend zu langsam und zu eng flog. Die Strömung riß ab und die Pampa stürzte aus wenigen Metern Höhe ab. Die Beschädigungen sind beträchtlich, trotzdem liegt das Wrack noch im Keller....wer weiß, eines Tages...

Okt. 01 - Eigentlich wollte ich ja doch die Geschichte der Pampa weitererzählen. Faul wie ich bin habe ich die Wiedergeburt bisher verschwiegen. Dabei ist die Pampa schon seit mehr als 1 1/2 Jahren wieder - in neuer Optik - flugtüchtig. Diese Reparatur war fast genauso viel Arbeit wie ein Neuaufbau. Antriebsmäßig habe ich aus dem EcoFan Pro einen Midi Fan gemacht (neuer Rotor) sowie 2 Zellen hinzugefügt (jetzt 16). Ein sehr netter Fliegerkollege hat mir die Einlaufkanäle (die mich ja so geärgert haben) aus GFK angefertigt. Weiterhin habe ich die Einläufe vereinfacht und vielleicht auch optimiert, indem ich die "Platten" am Rumpf einfach weggelassen und diesen Bereich aerodynamisch optimal (hoffentlich) gestaltet habe.

Der Midi Fan ist ein großer Fortschritt gegenüber dem EcoFan. Die Leistung dürfte deutlich besser sein und der Lärmpegel ist definitiv dramatisch niedriger. Der neue Rotor hat offensichtlich einen wesentlich größeren Glasfaseranteil (meine Vermutung) und ist daher steifer und nicht mehr so "gummiartig".


Die GFK-Kanäle
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Die Farbgebung entstammt einem (!) Foto einer Maschine der Argentinischen Luftwaffe, das ich im Internet gefunden habe.


Vom Original...
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...zum Modell...


...hier beim Start in Hude am 1.7.2000
(Foto: HWE)

 

...wird fortgesetzt

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